Als Riccardo Muti am 15. und 16. Februar ans Pult der Wiener Philharmoniker trat, konnte er auf sein bereits siebtes Neujahrskonzert zurückblicken. Die Ehre, dieses weltweit übertragene TV-Konzert so oft zu dirigieren, verdankt er seiner tiefen Verbindung mit dem Orchester, das er wie seine Westentasche kennt – und vice versa. Seit 1971 hat er mehr als 500 Konzerte mit den Philharmonikern dirigiert, viele davon im Musikverein. Nach der Walzer-Seligkeit und Polka-Laune des Neujahrskonzerts folgte nun ein symphonisches Programm, das auf ganz eigene Weise nicht mit Effekten geizte: Schuberts Vierte Symphonie, die Tragische, war von tiefem Pathos durchdrungen, ebenso wie Bruckners Siebte, die spürbar unter dem Einfluss Richard Wagners stand. Im Anschluss fand im Gläsernen Saal das Künstlergespräch „Auf ein Glas mit Riccardo Muti – Wie wollen wir zusammenleben?“ mit Musikvereinsintendant Stephan Pauly statt.